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„Frei von...“ wird immer wichtiger

Die Zahl der Lebensmittel- und Getränkeprodukte, die „frei von“ bestimmten Inhaltsstoffen sind, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Warum ist das so und was bedeutet das für die Branche? Erfahren Sie es im sechsten Teil von Functionality Rules.
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Die Zahl der Lebensmittel- und Getränkeprodukte, die „frei von“ bestimmten Inhaltsstoffen sind, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Warum ist das so und was bedeutet das für die Branche? Erfahren Sie es im sechsten Teil von Functionality Rules

Dem Markt für Lebensmittel- und Getränkeprodukte mit dem Label „frei von ...“ wird für den Zeitraum 2018 bis 2026 ein jährliches Wachstum von rund 8 % prognostiziert, was einem Gesamtmarktwert von 161,2 Milliarden USD entspricht. Doch welcher Faktor hat den größten Einfluss auf die wachsende Popularität dieses Nischensegments und wie reagiert die Lebensmittel- und Getränkeindustrie auf die Nachfrage?

Warum ist das Label „Frei von ...“ so gefragt?

Die Zunahme von Lebensmittelallergien, immer neue Ernährungstrends sowie hartnäckige Mythen rund um bestimmte Inhaltsstoffe – all diese Faktoren wirken sich unterschiedlich auf den Markt für Produkte mit dem Label „frei von ...“ aus. Da immer mehr Verbraucher aufgrund von Allergien und Unverträglichkeiten ihre Ernährung umstellen müssen, dürfte es sich dabei um den größten Einflussfaktor handeln.

Die Top 8

Welche Allergene kommen besonders häufig vor und welche Optionen bieten die Hersteller den Konsumenten an? Unter den sogenannten „Top 8“ der Allergene finden sich Milch, Eier, Fisch, Erdnüsse, Schalentiere, Soja, Nüsse und Weizen. Weitere häufige Allergene sind Gluten, Senfsaaten und Sesam – Letzteres war das erste „neue“ Allergen, das seit 2006 in den Food Allergen Labeling and Consumer Protection Act der Vereinigten Staaten aufgenommen wurde.

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Gesetzliche Implikationen für Hersteller

Um die Lebensmittelsicherheit für die Verbraucher zu verbessern, erlassen Regierungen weltweit seit Jahrzehnten Gesetze, die Hersteller von Lebensmittel- und Getränkeprodukten zur Deklaration bekannter Allergene zwingen. Beispiele hierfür sind der britische Food Safety Act von 1990 – aus dem weitere Gesetze wie Natasha’s Law hervorgegangen sind – sowie die neuen FDA-Standards in den USA. Für die Hersteller bedeutet das mehr Transparenz über die Produktionsprozesse und eine umfassendere Kennzeichnung auf den Verpackungen, um Verbraucher zu schützen, die bestimmte Zutaten meiden müssen.  

Wie Sie sich mit „Frei von ...“ richtig positionieren

Dieser Nischenmarkt eröffnet den Herstellern eine wichtige Chance, mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten und langfristig Vertrauen aufzubauen. Neben der Kennzeichnung eines Produkts als „glutenfrei“, „nussfrei“ und so weiter ist es aber auch wichtig, wie diese Informationen präsentiert werden. In den meisten Fällen ist die Verwendung der universell verständlichen Symbole für die „Top 8“ und deren gut sichtbare Platzierung auf der Verpackung wahrscheinlich die beste Lösung. Wichtig in diesem Zusammenhang: Wer auf solche Produkte angewiesen ist, will beim Einkauf keinen zusätzlichen Aufwand betreiben müssen, um herauszufinden, ob ein Produkt verträglich ist. In den meisten Zutatenlisten auf der Rückseite von Verpackungen sind Allergene fett hervorgehoben, in Klammern gesetzt oder am Ende als Hinweis „kann enthalten ...“ aufgeführt. Dabei handelt es sich um bewährte Ansätze, die sicherlich hilfreich sind, aber allein nicht unbedingt ausreichen. 

Die Zukunft heißt „frei von ...“

Die Trends, mit denen das Label „frei von ...“ immer mehr in den Fokus gerückt ist, werden sich in den kommenden Jahren weiter verstärken, da Allergien und Unverträglichkeiten auf dem Vormarsch sind und die Verbraucher mehr auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden achten. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Industrie den Konsumenten die Möglichkeit geben wird, einzelne Chargen zu überprüfen, um beispielsweise festzustellen, ob ein Produkt mit dem Label „kann enthalten ...“ für sie verträglich ist oder nicht. 

Im nächsten Teil von Functionality Rules werfen wir einen Blick auf verschreibungspflichtige Getränke – ein eher spezielles Segment, das dennoch einen wichtigen Zweck erfüllt. Um mehr über das Potenzial von verschreibungspflichtige Getränken zu erfahren, abonnieren Sie unseren exklusiven zweiwöchentlichen Newsletter SIGnals Update.